Wenn ich die See seh‘, brauch ich kein Meer mehr…
Da wir am 2. Novemberwochenende immer noch mit über 10 Grad (plus) und Sonne verwöhnt wurden, beschlossen wir kurzerhand an den Dümmer See (Niedersachsen) zu fahren.
12.11.2022 – 13.11.2022
2 Tage / 1 Nacht
Unsere Gesamtbewertung:
Campingplatz und Wohnmobilstellplatz
Tiemanns Hof 2, 49459 Lembruch
GPS: B 52.5214000, L 8.3683000
Los ging’s am Samstag Morgen mit einem kleinen Zwischenstopp bei meiner Schwester / meinen Eltern, die erstmalig auch unser Wohnmobil sehen konnten. Gut gelaunt und staufrei kamen wir am späten Vormittag am Stellplatz „Tiemann’s Hof“ an.
Der Campingplatz ist aufgeteilt in einen Campingplatz (viele Dauercamper), einen Wohnmobilstellplatz (sog. „Wohnmobilhafen“) und einen Zeltplatz. Leider konnten wir nach einem Telefonat nicht für eine Übernachtung (SA auf SO in unserem Fall) reservieren (erst ab 2 Nächte), um so erfreuter waren wir, als wir beim Befahren des Wohnmobilstellplatzes auf einem Schild unseren Namen entdeckten (noch handgeschrieben!) – ein TOP Service, vor allem vor dem Hintergrund, dass alle Stellplätze ausgebucht bzw. belegt waren! Glück gehabt!
Einmal eingeparkt, verloren wir uns auf den 100 m² fast mit unserem kleinen 6,40 x 2,35m Wohnmobil förmlich. Selbst mit komplett ausgefahrener Markise waren noch einige Meter bis zum nächsten Stellplatz vorhanden. Was für ein Luxus…
Wir verloren aber nicht viel Zeit und sattelten direkt unsere Fahrräder und Julis Hundeanhänger, um die nähere Umgebung zu erkunden. Nach wenigen hundert Metern erreichten wir den Dümmer See und direkt einen kleinen Sandstrand. Ein traumhafter Anblick bot sich, wie man auf den Fotos sehen kann!
Kurz verweilt und den Ausblick genossen, radelten wir südwärts einen – mit dem Rad leider teilweise schlecht zu fahrenden – Fuß-/Radweg entlang des Sees. Der nächste Stopp war der (für unseren Geschmack etwas zu kleinen…) Hundestrand, den wir nach wenigen Radminuten erreichten. Juli konnte hier aber immerhin frei laufen und fand direkt auch eine Spielkameradin zum Toben.
Weiter ging es dann zum Schilfsteg am Dümmer, der uns erneut mit einer tollen Aussicht auf den See und die Schilflandschaft belohnte, bevor wir kurze Zeit später eine kleine Aussichtsplattform erreichten.
Die Eindrücke sackend lassen, legten wir im weiteren Streckenverlauf einen Zwischenstopp in der „Bar dü Mar“ ein, einer liebvoll angelegten Bar mit kleinem Restaurantbetrieb. Hier genehmigten wir uns tatsächlich den ersten Glühwein des Jahres – bei einem Stück Plaumenkuchen und Apfelmuffin – SEHR LECKER und preislich absolut zu vertreten (Kaffee 2,40€, Cappuccino 3,00€, Glühwein 4,00€). Im Sommer wird es hier sicher sehr gut besucht sein – die Lage und der kleine Sandstrand sind aber auch zu schön, um nicht anzuhalten und eine Kleinigkeit zu genießen.
Gut gestärkt ging es dann weiter Richtung Süden, wo wir – da Fahrrdfahren auf dem Abschnitt nicht erlaubt war – zu Fuß auf der Suche nach einer weiteren Aussichtsplattform waren. Leider erreichten wir diesen Aussichtspunkt auch nach längerem Fußweg nicht und kehrten irgendwann wieder zurück zu den Rädern… Immerhin konnte Juli hier auch mal wieder frei laufen, da Sie ja anonsten bei den Radfahrten immer in ihrem Anhänger chauffiert wird (was ihr meistens natürlich nicht so gefällt…).
Am Wohnmobilstellplatz angekommen gab’s erst einmal Kaffee (diesmal ohne Kuchen – hatten wir ja schon 😉 ) und die Überlegungen für’s Abendessen, die aber recht schnell abgeschlossen waren, weil wir uns auf dem Rückweg eigentlich schon für das Hotel/-Restaurant Strandlust entschieden haben, das sich in unmittelbarer Nähe an den Campingplatz anschließt. Hier wurden wir kulinarisch mit köstlichen Fischspezialitäten verwöhnt (Zwei Geräucherte Forellenfilets mit Zwiebeln, Dill Creme Fraiche und Sahnemeerrettich an Bratkartoffeln -> 14,00€, Gebratenes Lachsfilet an Gnocchi in Pesto-Sahnesauce -> 18,50€) zu wirklich atrraktiven Preisen! Trotz des 70er-Jahre Holz-Ambientes ließen wir uns den Fisch schmecken – absolut empfehlenswert!
Wie üblich begann der Morgen mit einer kleinen Gassirunde, gefolgt von einem kleinen Spaziergang zur nächstgelegenen Bäckerei, um uns mit Brötchen für das Frühstück zu versorgen.
Anschließend erkundeten wir per pedes (da es für eine Radtour mit knapp über Null Grad dann doch etwas zu kühl war…) die andere Richtung des Dümmer See‘s – nämlich Richtung Norden. Hier gab es einige Bootsanlegestellen und Segelclubs, die aber auf Grund der Jahreszeit bereits geschlossen waren – Saison ist ja immer von März bis Oktober.
Nichtsdestotrotz setzen wir unseren Spaziergang fort und genossen die Landschaft und den Sonnenschein.
Wir lassen uns natürlich gerne von anderen Campern inspirieren, bilden uns aber auch genauso gerne eine eigene Meinung, die natürlich ebenso „subjektiv“ ist. Für uns als „Junges Paar mit Hund und Wohnmobil“ sind durchaus andere Bewertungskriterien maßgebend als für die 5-köpfige Familie mit Caravan oder eine Jugendgruppe mit Zelt. Außerdem ist eine Bewertung ja auch immer nur eine Zeitpunkt-Aufnahme und kann möglicherweise bereits ein paar Wochen / Monate später schon anders ausfallen…
Campingplatz-Impressionen
Anreise und Lage
Die Anreise verlief problemlos und der Platz war gut ausgeschildert, auch dank der ausführlichen Beschreibung auf der Webseite des Campingplatzes. Der Dümmer See war fußläufig in wenigen Gehminuten zu erreichen. Von hier aus hat man schöne Wander- und Fahrradrouten. Die kleinen Orte Lembruch und Hüde sind auch in wenigen Minuten zu erreichen.
Platz und Ausstattung
Unser Wohnmobilstellplatz war … riesig! Hier konnte man sich fast drauf verlaufen! Jeweils 2 Stellplätze waren an einer CEE-Strom- und Frischwassersäule angebunden. Ebenso gab es dort einen eigenen Sicherungskasten integriert. Der Platz bot darüber hinaus auch eine kostenlose Geschirrspülmaschine und (kostenpflichtig) eine Waschmaschine und einen Wäschetrockner an.
Sanitäranlagen
Die Sanitäranlagen befanden sich einem Gebäude unweit des Wohnmobilstellplatzes. Sie wurden mehrmals am Tag gereinigt, machten einen sehr guten, zeitgemäßen und sauberen Eindruck und wiesen keine Beschädigungen oder Beschmutzungen auf. Sowohl Toiletten als auch Duschen / Waschmöglichkeiten waren in ausreichender Anzahl vorhanden. Apropos: Einen kleinen Punkt Abzug gibt es für die Duschen: Hier war die Trennwand in der Duschkabine zwischen dem Dusch- und Ankleidebereich einfach zu kurz, sodass die Sachen dahinter leider etwas nass wurden. Schade eigentlich…
Freizeit / Aktivitäten
Wir nutzen das Wochenende ja zum Radfahren, Spaziergehen und „Entspannen“. Zeitlich wäre auch nicht viel mehr möglich gewesen. Für Kinder befanden sich diverse Spielplätze entlang des Dümmer Sees, Wassersportler wären wahrscheinlich auch auf Ihre Kosten gekommen. Neben der eindrucksvollen Schilf- und Moorlandschaft konnte man auch einen „Skulpturenpfad“ bewandern, von daher wäre uns sicherlich auch bei einem längeren Aufenthalt nicht langweilig geworden.
Ver-/Entsorgung WoMo
Entsorgung (Grauwasser) gab es auf dem Parkplatz vor dem Wohnmobilstellplatz (oder für WoMos mit festem Anschluss auch direkt an der Strom-/Wassersäule). Für Schwarzwasser (Toilette) gab es einen eigenen Raum im Sanitärgebäude oder – noch bequemer – über einen (kostenpflichtigen) Entsorgungsautomaten („Camping Butler“).
Preis/Leistung
Wir haben pauschal 25,00 € für eine Übernachtung (bis 15:00 zum Folgetag!) bezahlt. Im Preis inbegriffen war aber sowohl das Wohnmobil, als auch alle mitreisenden Personen und Hund. Strom, Duschen, Müllentsorgung waren auch schon in dem Preis enthalten. Hier gibt es – auch angesichts der Größe des einzelnen Stellplatzes – nichts auszusetzen.
Insgesamt vergeben wir über alle Kriterien sehr sehr gute 4 Sterne, mit Tendenz zu 4,5…
Unser Fazit für unseren Aufenthalt hier. Neben den „harten“ Bewertungskriterien oben, spielen in unserem Fazit auch die „weichen“ Kriterien eine Rolle, wie zum Beispiel der „Wohlfühlfaktor“ und das allgemeine „Drumherum“ – plus darüber hinaus auch all das, wofür man nicht unbedingt Sterne vergeben kann (Wetter, Mitcamper, Freundlichkeit, Stimmung,…) bzw. was in kein Bewertungsschema passt.
Empfehlung ja / nein
Wir würden auf jeden Fall nochmals wiederkommen und verbrachten ein wirklich wunderschönes Wochenende mit vielen tollen landschaftlichen Eindrücken, was aber auch der herbstlichen Jahreszeit zu verdanken ist. Sowohl der Stellplatz, als auch die Umgebung um den Dümmer See herum bieten ausreichend Möglichkeiten der Freizeitgestaltung – auch für mehrere Tage. Die kulinarischen „Highlights“ (der Fisch…) zu absolut fairen Preisen rundeten den insgesamt sehr positiven Eindruck unseres Kurztrips ab. Für ein (gerne auch langes…) Wochenende lohnt es sich auf alle Fälle nochmals hier einen Aufenthalt zu planen (ca. 160 km Entfernung / 2 Std. Fahrzeit von uns aus).
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Gepostet von Camping Auszeit am Dienstag, 15. November 2022
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