Für ein kurzes Wochenende sind wir ins nicht weit entfernte Osnabrücker Land nach Rieste an den Alfsee gefahren. Auf dem Rückweg haben wir mit dem Kloster Malgarten und dem Tuchmachermuseum (beides in Bramsche) dann noch 2 tolle Highlights besichtigt!
27.09. bis 29.09.2024
FR-SO: 2 Nächte
Unsere Gesamtbewertung:
Am Samstag Morgen begaben wir uns zunächst auf einen Spaziergang zum Alfsee, der sich in unmittelbarer Nähe zum Campingplatz befindet. Auf schön angelegten Gehwegen kann man entweder unten oder direkt oben auf dem „Deich“ spazieren gehen (oder Radfahren).
Der Alfsee ist ein 2,2 km² großer Stausee im Norden des Landkreises Osnabrück in Niedersachsen.
Der künstlich geschaffene „Alfsee“ dient in erster Linie als Hochwasserrückhaltebecken und hat einen Stauraum von 20,8 Mio m3. Er ist einer der größten Anlagen dieser Art in Niedersachsen. Seine Flächengröße beträgt 220 ha. Aufgabe des Beckens ist es, einen wesentlichen Teil des Hochwassers der Hase aufzufangen und das zurückgehaltene Wasser nach Ablauf der Hochwasserwelle wieder dosiert an die Hase abzugeben.
Vor dem Bau und Betrieb des Rückhaltebeckens trat die Hase schon bei kleinen bis mittleren Hochwasserereignissen über die Ufer und überflutete weite Flächen der Talniederung, wobei insbesondere auch besiedelte Gebiete gefährdet wurden. Jetzt können die schadbringenden Überschwemmungen noch bis in den Raum Essen (Oldb.)/Löningen weitgehend verhindert werden.
Zusätzlich dient der „Alfsee“ als Naherholungsgebiet. Im direkt angrenzenden Ferien-und Erholungspark sind umfangreiche Freizeitangebote vorhanden. Besonders wertvoll ist der See mit dem anschließenden Reservebecken als Vogelschutzgebiet.
Nicht weit vom Campingplatz entfernt (ca. 3,5km) und fußläufig gut erreichbar befindet sich die Wallfahrtskirche Johannes der Täufer.
Im Jahre 1245 errichtete Otto von Tecklenburg, einer der mächtigsten weltlichen Herren des alten Westfalen, auf seinem Herrenhof Lage eine Kommende der Johanniter. Es war die Zeit der Kreuzzugbewegung. Der Begriff Kommende ist von dem Leiter, dem „Komtur“ des Ritterhauses abgeleitet.
Die Kirche St. Johannes der Täufer ist seit 1823 Pfarrkirche der katholischen Gemeinde Lage-Rieste. In seinem Kern stammt das Kirchengebäude aus dem Jahre 1426. Es handelt sich dabei um die drei mittleren Gewölbejoche, mit einem Sterngewölbe versehen, das 1773 von Joseph Geitner im Rokokostil stuckiert wurde.
Das künstlerisch hochbedeutende Kreuz zu Lage entstand Anfang des 14. Jahrhunderts und wurde 2003 restauriert. In besonderen Anliegen tragen es Gruppen um die Kirche herum
Wir mussten den Campingplatz bis 12:00 Uhr verlassen und hatten dafür noch Zeit, uns zwei interessante Highlights in der unmittelbaren Umgebung anzusehen.
Das erste ist das Kloster Malgarten – ein ehemaliges Benediktinerinnenkloster im Ortsteil Malgarten der Gemeinde Bramsche. Heute sind Kirche und Pfarrhaus in kirchlichem und die unter Denkmalschutz stehenden ehemaligen Klostergebäude in privatem Besitz.
Die Klosterkirche St. Johannes wurde 1815 Pfarrkirche für die katholische Bevölkerung.
Zwischen 1937 und 1956 wurden Teile des Klosters als Schullandheim genutzt. In der Zeit von 1986 bis 1987 wurden das Torhaus wie auch das Wirtschaftsgebäude als Jugendbildungsstätte genutzt. Danach gingen die Klostergebäude nach zunehmendem Verfall in privaten Besitz über. Die Gebäude wurden grundlegend restauriert. Seit 2000 befinden sich darin die „Galerie im Kloster Malgarten“ sowie gastronomische Einrichtungen, eine Kunsttischlerei und ein Büro für Garten- und Landschaftsarchitektur.
Das zweite Highlight ist nicht weit vom Kloster Malgarten entfernt: das Tuchmachermuseum in Bramsche.
Der Eintritt kostet 8 EUR pro Person (Erwachsener) und lohnt sich auf alle Fälle! Wir nahmen auch an einer Führung teil, was sich im Nachhinein als wirklich interessant herausstellte, denn neben der Geschichte der „Tuchmacher“ wurden auch die alten Maschinen vorgeführt. Man erhielt einen tollen Eindruck von der Wolle des Schafes bis zum fertig gewebten Endprodukt.
Bis ins 19. Jahrhundert war die Wolle vom Schaf der wichtigste Rohstoff für die Herstellung von Kleidung und anderen Textilien. Aus Wolle hergestellte und ausgerüstete Stoffe bezeichnet man als Tuche. Für ihre Herstellung waren zahlreiche Arbeitsschritte notwendig: vom Waschen und Kämmen der Wolle über das Spinnen des Garns bis zum Weben und der Ausrüstung.
Die Gebäude der Tuchmacherinnung Bramsche entstanden über Jahrhunderte. Immer wieder wurden einzelne Teile angebaut oder abgerissen. Die Architektur dokumentiert so den Übergang von der handwerklichen zur industriellen Produktion.
Wir lassen uns natürlich gerne von anderen Campern inspirieren, bilden uns aber auch genauso gerne eine eigene Meinung, die natürlich ebenso „subjektiv“ ist. Für uns als „Junges Paar mit Hund und Wohnmobil“ sind durchaus andere Bewertungskriterien maßgebend als für die 5-köpfige Familie mit Caravan oder eine Jugendgruppe mit Zelt. Außerdem ist eine Bewertung ja auch immer nur eine Zeitpunkt-Aufnahme und kann möglicherweise bereits ein paar Wochen / Monate später schon anders ausfallen…
Anreise und Lage
Die Anreise verlief problemlos und der Campingplatz war sehr gut ausgeschildert und gut zu finden.
Platz und Ausstattung
Die Stellplätze sind nummeriert, verfügen aber über keine richtige Abtrennung zum Nachbarstellplatz. Im Dunkeln, als wir ankamen, war der Stellplatz wegen sehr geringer Beleuchtung nur schwer zu finden. Anonsten bietet der Campingplatz aber jede Menge Ausstattung, u.a. auch einen kleinen Supermarkt, ein Camping Zubehör-Markt, Restaurant, uvm.
Sanitäranlagen
Sanitärgebäude gibt es mehrere auf dem Platz. Das neuere Gebäude ist hochwertig und optisch ansprechend. Hier gibt es neben Duschen, Toiletten, Einzelwaschkabinen und -plätzen auch einen Babywickelraum und Familenbad. TOP! Die älteren Sani-Gebäude sind zwar optisch nicht mehr ganz up-tp-date, waren aber auch sauber und großzügig.
Freizeit / Aktivitäten
Innerhalb des Campingplatzes gibt es für „Groß und Klein“ zahlreiche Freizeitmöglichkeiten, sowohl für tagsüber als auch abends. Die nähere Umgebung kann man super zu Fuß oder mit dem Rad (auf oft sehr gut ausgebauten Radwegen) erkunden. Vor allem die Wasserski-Anlage dürfte die Wassersportbegeisterten freuen!
Ver-/Entsorgung WoMo
Frischwasser und ein Grauwasserabfluss gab es in der Nähe an unserem Stellplatz. Schwarzwasser (Chemietoilette) konnte man beispeilsweise am CamperClean (2€) entsorgen.
WLAN / Mobilfunkempfang
WLAN war leider nur gegen eine Gebühr erhältlich. Der Mobilfunkempfang reichte kaum aus, um zu streamen oder im Internet zu surfen. Schade.
Preis/Leistung
Bezahlt haben wir für den Stellpllatz für 2 Nächte, 2 Erwachsene mit Hund 95,00 EUR.
Insgesamt vergeben wir über alle Kriterien 3,5 Sterne.
Unser Fazit für unseren Aufenthalt hier. Neben den „harten“ Bewertungskriterien oben, spielen in unserem Fazit auch die „weichen“ Kriterien eine Rolle, wie zum Beispiel der „Wohlfühlfaktor“ und das allgemeine „Drumherum“ – plus darüber hinaus auch all das, wofür man nicht unbedingt Sterne vergeben kann (Wetter, Mitcamper, Freundlichkeit, Stimmung,…) bzw. was in kein Bewertungsschema passt.
Empfehlung ja / nein
Unser Fahrtenbuch mit einer Liste und Links zu allen unseren Fahrten – und ein paar Statistikzahlen…
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